Mit den Wettkämpfen um den so genannten Super-Sprint gingen die spannenden IBU-Junior-Pokal-Tage in Martell zu Ende. Der letzte Tag auf der Biathlonanlage auf Grogg sah das relativ neue, hektische, aber durchaus spannungsgeladene Format, bei dem nach einer Qualifikation die 30 Besten im Massenstart das Finale bestreiten.
Dass dabei auf der recht kurzen Strecke (im Finale sind gerade 7,5 Kilometer zu laufen) ziemlich wild geballert wird, liegt auf der Hand, und wer präzises Schießen sucht, ist fast fehl am Platz. So waren es im Endkampf weder Frauen noch Männer, die alle Scheiben trafen. Lieber läuft man da wohl eine (kurze) Strafrunde.
2,8 Sekunden fehlten im Finale der Italienerin Sara Scattolo, um den Sieges-Hattrick in Martell feiern zu können. Die junge Biathletin aus dem Friaul musste sich nur Johanna Puff aus Deutschland geschlagen geben. Bei gleicher Schießleistung (beide Sportlerinnen mussten drei Mal in die Strafrunde) war es Puff, die am Ende die Italienerin überflügelte und so dem DSV den Sieg sicherte. Mit Patrycja Stanek aus Polen und Amina Ivanova aus Russland waren weitere zwei Biathletinnen auf der Schlussrunde im Kampf um Platz eins dabei, der spannende Zieleinlauf bescherte den Triumph der Athletin aus dem Team um Andreas Birnbacher. Aus dem deutschen Team rundeten Mareike Braun auf Rang fünf und Luise Müller auf Rang das gute mannschaftliche Gesamtergebnis ab. Selina Kastl, Hanna Michéle Hermann und auch Sabrina Braun hatten sich für das Finale qualifiziert und belegten die Ränge 12, 17 und 24.
Bei den Männern legten die polnischen Skijäger einmal mehr einen Beweis für ihre Stärke im Nachwuchsbereich vor. Jan Gunka zündete nach einem verhaltenen Start ab der zweiten Runde den Turbo und ließ die Konkurrenz deutlich hinter sich. Mit Marcin Zawol, der hinter dem Russen Alexander Kornev Rang drei einnehmen konnte, und Konrad Badacz (Elfter) setzen die polnischen Athleten die Akzente. Italiens Mannschaft brachte gleich sechs Biathleten ins Finale, am besten schloss da Iacopo Leonesio als Achter knapp vor Nicolò Betemps ab. Die weiteren Platzierungen der „Azzurri“: Nicolò Giraudo 15., Marco Barale 20., Thomas Daziano 26. und Elia Zeni auf Platz 29. Hans Koellner verpasste das Podest nach einem Schießfehler beim letzten Anschlag nur knapp und war auf Rang vier bester Deutscher. Die ebenfalls für die Endrunde qualifizierten Christoph Noack, Fabian Kaskel und Oscar Barchewitz erreichten die Ränge 7, 12 und 18.
Athleten aus den Top-Nationen Frankreich, Schweden und Norwegen waren bei den beiden Junior-Cups in Martell nicht am Start. Für die Nachwuchs-Athleten geht es nun auch in die Weihnachtspause bevor sich ein weiterer Junior-Cup in Hochfilzen (AUT) anschließt.
Voll des Lobes für das Marteller OK waren die Verantwortlichen in der Internationalen Biathlon Union (IBU). Im kommenden Jahr will der Junior-Cup wiederum in Martell Anfang Dezember seinen Anfang nehmen.
Luis Mahlknecht/Ilka Schweikl für Biathlon-Nachwuchs