JWM Otepää: Julian Hollandt ist dabei!

Julian Hollandt ist in Otepää dabei. Er wurde von den verantwortlichen Trainern zur Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft (YJWCH) nominiert.

 

Zweifel

 

Der 19jährige Thüringer ist in der laufenden Saison einer der fünf C-Kader Athleten und von daher war es schon sein Ziel, sich für die JWM in Otepää zu qualifizieren. Aber immer wieder während den Wettkämpfen eintretende Schiebeinschmerzen hinderten ihn daran, sein Leistungsvermögen im Rahmen der IBU Junior-Cup Serie abrufen zu können. „Aufgrund meiner Schienbeinprobleme habe ich ehrlich gesagt schon gezweifelt, dass es mit der Teilnahme klappen kann. Deshalb ist es auch umso schöner, dass ich jetzt starten darf“, so ein glücklicher Julian Hollandt, der sich auf das ganze Event, auf die Wettkämpfe und eine hoffentlich erfolgreiche Zeit mit dem ganzen Team in Estland freut.

 

Andauernde Schienbeinprobleme

 

Unter Belastung auftretende Schienbeinprobleme sind im Biathlon nichts Neues. Man kennt sie auch bei Top-Athleten im Weltcup. Eine schnelle Patentlösung hierfür scheint es nicht zu geben. Julian Hollandt hat seine Probleme durch Physiotherapie, häufige Dehnübungen, einem speziellen Krafttraining und letztlich durch einen Schuhwechsel auf ein älteres Modell in den Griff bekommen. Es handelt sich bei dem „älteren Modell“ um einen Skating-und Klassisch-Schuh in einem, bei dem er nicht mehr so steil - mit weniger Spannung - auf dem Ski steht. Gut, dass die Umstellung rechtzeitig vor den Qualifikationsrennen in Oberhof und Altenberg erfolgte und er sich dort den Verantwortlichen mit ansprechenden Leistungen zeigen konnte. „Mir persönlich geht es auch gut, und die ansteigende Laufform gibt mir zugleich Motivation für die JWM“, so Julian Hollandt.

 

Welche Wettkämpfe, welche Strecken liegen ihm?

 

Eine spezielle Lieblingsdisziplin hat Julian Hollandt nicht, er mag jeden Wettkampf, Tagesform abhängig. Allerdings liegen ihm die Wettkämpfe, wo es Mann gegen Mann geht, wie die Verfolgung oder den Massenstart, mehr. „Einen Einzel oder einen Sprint laufe ich zwar auch gerne, aber es ist für mich immer schöner gegen einen Gegner zu Laufen, der nicht Zeit heißt“, so Julian Hollandt, der beim Einzel im IBU Junior Cup in Ridnaun mit 20 Treffern einen fünften Platz erreichte. Vom Streckenprofil her bevorzugt er Strecken mit mehreren Flachstücken und längeren Übergängen nach einem Anstieg.

 

Zweites Biathlon-Großereignis

 

Die YJWCH in Otepää werden Julian Hollandts zweites Großereignis. Im letzten Jahr hat er in der Jugendklasse bei der Junioren-Europameisterschaft im tschechischen Nove Mesto na Morave bereits Erfahrungen gesammelt. Auch Otepää und die Strecken dort kennt er. 2014 war er dort im Rahmen der Schulmeisterschaft des Sportgymnasiums Oberhof mit mehreren Langläufern und Pascal Fräbel (ehemaliger Biathlet) am Start.

 

Ausbildung bei der Bundespolizei

 

Seit 1.8.2017 ist Julian Hollandt bei der Bundespolizei angestellt. Seine Ausbildung in Bad Endorf beginnt am 19. März 2018 und dauert bis Juli – 4 Jahre lang – also bis voraussichtlich 2021. Während der jeweils viermonatigen Ausbildungszeit trainiert er in Bad Endorf bei Roland Biermeier und Engelbert Sklorz, „wo man sich ebenfalls auf ein professionelles Umfeld freuen kann“, so Julian Hollandt. In der Wettkampfzeit trainiert er unter der Führung des Herren-Bundestrainers Mark Kirchner und des Disziplin-Trainers der LG II, Marko Danz, am Stützpunkt in Oberhof mit der Männertrainingsgruppe, mit den erfolgreichen deutschen Biathleten Erik Lesser und teilweise Arnd Peiffer und Benedikt Doll. Auch die Biathleten Lucas Fratzscher, Philipp Horn oder sein Bruder Florian gehören dieser Trainingsgruppe an.

 

Musik ist perfekt um abzuschalten

 

Jetzt wünscht sich Julian Hollandt dass er gesund bleibt um in Otepää ordentliche Leistungen zu bringen. Dass aus seiner Familie niemand zu den Wettkämpfen nach Otepää reisen wird findet er nicht schlimm, „weil ich mich dort ausschließlich auf meine Wettkämpfe konzentriere und für ein großartiges Beisammen sowieso keine Zeit bleibt“, aber dankbar ist er seinen Eltern, da ohne ihre finanzielle Unterstützung im Kinder- und Jugendbereich sein Sport nicht möglich gewesen wäre. Auf jeden Fall wird aber seine „Musikbox“ eingepackt. „Musik gehört nämlich zu meinem Alltag und ist perfekt um mal abzuschalten“.

 

Wir danken Julian, dass er sich für uns Zeit genommen hat, wünschen ihm eine gute Vorbereitung, dass er gesund bleibt und bei den Wettkämpfen in Otepää zeigen kann, was in ihm steckt.

 

Ilka Schweikl für biathlon-nachwuchs.de