Das Nordic House auf der Biathlon Arena Lenzerheide – Ein Schmuckstück

Im Rahmen des Alpencups wurde auf der Biathlon Arena Lenzerheide nach nur sieben Monaten Bauzeit das Nordic House eröffnet. Ein imposantes, aber multifunktionales Gebäude, das sich trotz seiner vier Stockwerke hervorragend in die Landschaft einfügt.

 

Eine Vision wird Wirklichkeit

 

„Weihnachten ist zwar erst in drei Wochen“, so eröffnete Simon Willi, Gemeindepräsident von Lantsch/Lenz seine Ansprache zur feierlichen Eröffnung des Nordic Houses, aber für die Biathlon Arena Lenzerheide gibt es ein verfrühtes Geschenk.

 

Eine vor circa 10 Jahren geborene Vision wurde Wirklichkeit und mit dem Bau des Nordic Houses komplett. Nachdem von der Gemeinde bereits die Arena mit Schiessstand, Beschneiungsanlage, Kontrollgebäude und Rollskibahn erstellt waren, fehlte es noch an einem Betriebsgebäude und was noch wichtiger war, vor allem an dessen Finanzierung. Glücklicherweise mussten Carola und Michael Hartweg nicht lange überlegen, als sie um Mithilfe zur Realisierung gebeten wurden. Es entstand die Biathlon Arena Lenzerheide AG; die Mehrheit der Aktien wurde von Michael Hartweg übernommen und der Betrieb und die Organisation auf privatwirtschaftliche Basis durch die AG gestellt, „denn eine Biathlonanlage gehört nicht zur Kernkompetenz einer Gemeinde“, so der Gemeindepräsident. Die Aktiengesellschaft hat das Nordic House auf einem gemeindeeigenen Grundstück errichtet und das Grundstück sowie die bereits errichteten Anlagen von der Gemeinde gepachtet. Michael und Carola Hartweg haben durch ihren Einsatz und ihr Engagement die rasante Entwicklung auf der Biathlon Arena Lenzerheide ermöglicht.

Die Biathlon Arena Lenzerheide ist die erste international wettkampftaugliche Biathlon-Anlage der Schweiz.

 

„Es ist nicht selbstverständlich, dass man solch schöne Häuser bauen darf“

 

Pablo Horvath, der Architekt aus Chur, erklärte mit einem Schmunzeln, dass er zehn verschiedene Versionen geplant hat und nun hofft, dass die richtige davon gebaut wurde. „Das Gebäude ist immer größer geworden, die Zeit zum Bauen immer kürzer“, und weiter, „es ist nicht selbstverständlich, dass man solch schöne Häuser bauen darf“. Federführend beim Bau selbst war die Uffer AG aus Savognin. Nach Geschäftsführer Enrico Uffer war die grösste Herausforderung beim Bau die multifunktionale Nutzung. Denn das Gebäudekonzept muss im Normalbetrieb wie auch im Ausnahmezustand, wie bei internationalen Grossevents, funktionieren. Dies erfordert von den einzelnen Räumen eine hohe Flexibilität und die Möglichkeit zur einfachen Umgestaltung. Bei Bedarf können beispielsweise die Schlafräume im Nordic House dank Klappbetten mit wenigen Handgriffen in Medien- und Funktionärsräumlichkeiten umgewandelt werden.

 

 Voraussetzungen für die A-Lizenz erfüllt

 

Neben dem Nordic House wurden im Sommer 2016 auch verschiedene Infrastrukturbauten wie Unterführungen und WC-Anlagen fertiggestellt. Damit sind nach Michael Hartweg alle Anforderungen für den Erhalt der A-Lizenz der IBU erfüllt. Die Inspektion der IBU fand bereits im November 2016 statt und war soweit erfolgreich. Die definitive Entscheidung wird allerdings erst im Februar 2017 gefällt.

Projekt „Quadrin event“

 

Mit der Planung des Nordic House ist bei Enrico Uffer und Michael Hartweg auch die Idee zu einem neuen, temporären Eventkonzept entstanden. Das multifunktionale Projekt „Quadrin event“ wurde bei der Eröffnung des Nordic House erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Der fast ausschließlich aus Holz (heimische Fichte) erstellte und auf dem Areal aufgebaute Prototyp mit einer begehbaren Fläche von ca. 200 qm, bestehend aus sechs Feldern auf zwei Etagen kann durchaus als „Welt-Neuheit“ bezeichnet werden. Der Aufbau der Hülle nimmt zwei Tage und der Innenausbau ebenfalls zwei Tage in Anspruch. Eine Erweiterung auf ca. 1.000 qm ist innerhalb kürzester Zeit möglich. Die, wie es Enrico Uffer bezeichnete, „aus der Not entstandene“ Produktlinie „Quadrin event“ kann zusammengepackt und auch woanders aufgestellt, so z.B. in den auf der Lenzerheide ebenfalls ausgestellten Hochsee-Containern in die ganze Welt verbracht werden; nach Angabe von Enrico Uffer gibt es bereits erste Bestellungen.       Link zu Quadrin

Carola und Michael Hartweg
Carola und Michael Hartweg

Michael und Carola Hartweg sind ein Glücksfall für die Biathlon Arena Lenzerheide, und wie Gemeindepräsident Simon Willi es bezeichnete: „Man muss im Leben auch einmal Glück haben“. Zwei rundherum bezaubernd herzliche Menschen, man möchte fast sagen unauffällig, zwei Menschen wie Du und Ich aber unersetzlich für das Biathlongeschehen auf der Lenzerheide.

 

Ilka Schweikl - biathlon-nachwuchs.de