
Hervorragend organisierte Wettkämpfe der Deutschen Biathlonmeisterschaft 2016 wurden am Sonntag im Hoffmannsloch in Altenberg mit den Verfolgungsrennen beendet. Bei den Herren ging der Titel erneut an Simon Schempp, der seinen Verfolgern nicht einmal den Hauch einer Chance ließ. Bei den Damen ging der Titel an Vanessa Hinz.

Bis zuletzt hielt das Wetter, obwohl für den letzten Wettkampftag starker Regen angesagt war. Die gut 5.000 Zuschauer blieben im Stadion und wurden vom Stadionsprecher Peter Bachmann und der ehemaligen Biathletin Katja Wüstenfeld (geb. Beer), die auf Inlinern unterwegs war, immer bestens über das Geschehen informiert.
Zu Beginn des Damenrennens herrschte schon wechselnder Wind und die späteren Bedingungen am Schießstand waren nicht vorhersehbar. Die Juniorinnen aus dem C-Kader konnten mit ihren engagierten und ansprechenden Leistungen schon auf sich aufmerksam machen.

Anna Weidel und Justus Strelow erneut beste aus dem Juniorenbereich
Anna Weidel, die sich als beste Juniorin mit 2 Min. Rückstand aus dem Sprint auf die Verfolgung machte, hatte liegend zwei fehlerfreie Schießeinlagen hingelegt und dadurch drei Plätze gut gemacht. Im stehenden Anschlag verfehlte sie insgesamt drei Scheiben und behauptete letztendlich ihren achten Rang. Nach dem Rennen sagte sie zu ihrem Schießen: „Vom Wind her war es kontrollierbar, aber zum Schluss ist man schon nervös, andere stehen auch am Stand und man möchte es besonders gut machen, vor denen raus gehen und dann riskiert man oft zu viel. Man soll halt nur das machen, was man trainiert hat – und wenn man mehr will, geht es meistens daneben“. Anna Weidel ist ganz zuversichtlich: „Es ist erst September und wir Junioren haben uns nicht speziell auf die Deutschen Meisterschaften vorbereitet, sondern das aus dem Training heraus gemacht und von dem her geht Richtung Winter schon noch mehr.“

Theresa Straßberger konnte ebenfalls um zwei Plätze auf den elften Rang nach vorne laufen. Sie hat eine vordere Platzierung am Schießstand vergeben (1:0:1:2). „Läuferisch war mein Wettkampf in Ordnung nachdem ich in den letzten Tagen leichte gesundheitliche Probleme hatte, aber die zwei Fehler beim letzten Schießen haben mich schon geärgert, denn vom Wind her war es machbar“, so Theresa Straßberger.
Sophia Schneider konnte sich von 17 auf den 12. Rang (2:0:2:0) nach vorne laufen und Vanessa Voigt behauptete Rang 14 (1:1:0:2). Der Ärger über ihren missglückten Zieleinlauf im Sprint war bereits verflogen und sie meinte: „Das Schöne ist, noch sind wir aus Leidenschaft hier und müssen uns keinen Druck machen“.
„Es macht Spaß bei dieser Kulisse zu laufen“
Janina Hettich machte fünf Plätze gut und kam schließlich als 19. ins Ziel (2:2:0:0). Zwei fehlerfreie Schießeinlagen im Stehen bedeutet eine reife Leistung. Mit ihrem Liegendschießen war sie allerdings nicht zufrieden. „Ich konnte den Wind nicht richtig einschätzen, habe gerastet, aber leider zu wenig. Auch im Laufen ging es schon recht zäh. Aber es macht richtig Spaß hier vor dieser Kulisse, vor den vielen Zuschauern.“ Stephanie Jesse konnte ebenfalls ihren Platz 20 (2:2:0:2) behaupten. Nur Lena Rießle hatte Pech; sie konnte ihr Rennen wegen gesundheitlicher Probleme nicht zu Ende laufen.
Beim Herrenwettkampf am frühen Nachmittag war der Himmel schon extrem bedeckt und der Wind noch unberechenbarer. Von den Junioren ging der Schmiedeberger Justus Strelow mit einem Rückstand von 2.21 Min. aus dem Sprint auf die Verfolgung und meisterte die beiden Liegendschießen fehlerlos. Er ließ sich am Schießstand auch nicht beeindrucken, als der „Lokalhero“ Michael Rösch neben ihm ebenfalls eine Nuller-Serie schoß und die Zuschauer tobten. Strelow brachte ebenfalls alle Schüsse ins Ziel, aber im stehenden Anschlag blieben dann insgesamt fünf Scheiben schwarz. Ein sichtlich enttäuschter Strelow war nach dem Rennen mit sich nicht zufrieden, insbesondere mit seinem Stehendschießen. „Ich war instabil, hatte einen Abzugsfehler und ich war zu unkonzentriert; aber das Laufen war gut“. Im Endergebnis lag er schließlich auf Platz 17.

Neben ihm gingen Erik Weick (1:1:3:3, Platz 23) und Tom Gombert (0:1:1:2, Platz 25) auf die Verfolgung, nachdem Marinus Veit und Dominic Schmuck (noch) nicht fit waren. Und hier sollen bei den jungen Sportlern keine Experimente gemacht werden – Gesundheit geht immer vor, was von jedem der Nachwuchstrainer auch immer wieder bestätigt wird. Die Nachwuchsathleten sollen langsam herangeführt und nicht verheizt werden.
Nächstes Wochenende folgt Teil 2 der Deutschen Meisterschaften in Oberhof. Auch von dort werden wir über unseren Biathlon-Nachwuchs berichten.
Ilka Schweikl - biathlon-nachwuchs.de