Lehrgang der C-Kader Athleten in Mittenwald und Seefeld

Nach der Leistungsdiagnostik der C-Kader Biathleten Ende Mai/Anfang Juni steht zurzeit ihr zweiter Lehrgang auf dem Programm. Unter der Leitung des Nachwuchs-Cheftrainers Ilmar Heinicke und des Disziplin-Trainers der Lehrgangsgruppe II, Kristian Mehringer, trainieren sie auf der Biathlonanlage in Seefeld; untergebracht sind sie in der Mittenwalder Kaserne, wo sie auch verpflegt werden. Die Berge mit ihren langen Anstiegen, der nahegelegene Schießstand in Seefeld und die relativ kostengünstige Unterbringung in der Kaserne sprechen für dieses Gebiet in einer Höhe von ca. 1.000 Metern. Komplextraining mit Schwerpunkt Kraft, Ausdauer und Kondition sind angesagt.

In die Lehrgangsgruppe IIa sind 9 Juniorinnen und 8 Junioren mit C-Kader Status eingeteilt. Tobias Wanninger (SV Bayerisch Eisenstein) hat zwar den C-Kader-Status, aber, nachdem er verletzungsbedingt die vergangene Saison komplett auslassen musste, besteht bei ihm noch Trainingsrückstand. Für ihn gilt es Anfang September bei den Deutschen Biathlon Meisterschaften in Altenberg und Oberhof sein Leistungsniveau unter Beweis zu stellen um ab Herbst an dem Lehrgang in Ruhpolding und an der Schneevorbereitung in Obertilliach teilnehmen zu dürfen.

Wegen Krankheiten und Verletzungen ist die Gruppe beim Lehrgang ohnehin etwas dezimiert und nachdem Theresa Straßberger (SC Au in der Hallertau) gleich zu Beginn des Lehrgangs sich durch Umknicken am Knöchel verletzte und wieder abreisen musste, sind noch 4 Mädels und 6 Burschen vor Ort – und die hängen sich so richtig rein.

Teilnehmer:

 

Janina Hettich (Skiclub Schönwald, SBW)

Stephanie Jesse (WSV Clausthal-Zellerfeld, NSV)

Sophia Schneider (SC Oberteisendorf, BSV)

Anna Weidel (WSV Kiefersfelden, BSV)

 

Tom Gombert (SC Willingen, HSV)

Pascal Heß (WSV Scheibe-Alsbach, TSV)

Dominic Schmuck (SC Schleching, BSV)

Justus Strelow (SG Stahl-Schmiedeberg, SVSAC)

Marinus Veit (SC Bayrischzell, BSV)

Erik Weick (SV Eintracht Frankenhain, TSV)

Früh am Morgen ist Schießstandtraining angesagt und hier fließen erste Schweißperlen. Es gilt die Abläufe am Schießstand zu optimieren, sich Schnelligkeit anzutrainieren: Hinstellen, Gewehr in Anschlag bringen, Gewehr wieder schultern, Schießmatte verlassen und das ganze von vorne, viele Male und gleich hinterher dasselbe für den liegenden Anschlag – nur wenige Sekunden geben die Trainer für diese Übungen vor und die zehn jungen Biathleten vor uns funktionieren „wie am Schnürchen“.

 

Anschließend ging es auf die Roller, mal musste die 3 km-Runde mit und später auch ohne Stöcke gelaufen werden. Nach jeder Runde wurde geschossen – möglichst fehlerfrei, was einigen auch sehr gut gelungen ist. Mehr als 3 Stunden gaben die Lehrgangsteilnehmer ihr Bestes und versuchten die ihnen von den Trainern zugerufenen Tipps, insbesondere am Schießstand, sofort umzusetzen.

 

Unterstützt werden Mehringer und Heinicke von der DSV-Ärztin Frau Dr. Katharina Blume, die normal frei hätte, „und das ist hoch anzurechnen“, so Mehringer, „dass sie freiwillig ohne Entlohnung bei uns dabei ist“; so können die neu in den C Kader gekommenen Sportler die Ärztin kennen lernen.

Bei den Deutschen Biathlonmeisterschaften vom 2. bis 4.9. in Altenberg und vom 9. bis 11.9. in Oberhof werden auch die Juniorinnen und Junioren an den Start gehen. „Es ist für uns wichtig zu sehen, vor allem bei den älteren Juniorinnen und Junioren, wie groß der Abstand zum IBU-Cup bzw. zum Weltcup ist“, sagt Kristian Mehringer, „wobei wir immer einen Quervergleich aus den letzten Jahren haben – so dass man sagen kann, ok, wir sind auf einem guten Weg, oder: wir müssen im Juniorenbereich noch mehr machen; diese Wettkämpfe dienen für uns mehr zum Vergleich“.

 

Kristian Mehringer trainiert am Stützpunkt in Ruhpolding die gemischte Juniorentrainingsgruppe, zu der nach den Nordcup-Wettkämpfen noch einige D/C-Kader-Athleten aus der LG IIb hinzukommen. Am Stützpunkt in Oberhof sind Jungs und Mädels dagegen getrennt; die Juniorinnen trainieren mit Gerald Hönig und Peter Sendel; Vanessa Voigt, die noch ans Sportgymnasium Oberhof geht, mit Jesko Fischer und die Junioren trainieren mit der Männertruppe bei Mark Kirchner und Marko Danz; er ist ebenfalls Disziplin-Trainer der LG II und macht zurzeit seinen Abschluss an der Sporthochschule in Köln. Bei den künftigen Lehrgängen und im Winter wird er für die Jungs und Kristian Mehringer für die Mädels zuständig sein.

Dass gerade zum Lehrgang in Mittenwald/Seefeld einige von den jungen Athleten verletzungs- oder krankheitsbedingt nicht anreisen konnten findet Mehringer zwar schade, „aber es sind alles junge Athleten, bei denen schon mal Überlastungen oder muskuläre Probleme auftauchen können, das ist wahrscheinlich normal, und eine Teilnahme am Lehrgang macht da keinen Sinn“, so Mehringer, für den wichtig ist, dass ab September/Oktober mit bestehenden konditionellen Fähigkeiten wieder voll trainiert werden kann. Für ihn ist es natürlich schwierig interne Vergleich aus diesem Lehrgang zu ziehen, „aber wir geben unser Bestes“. „Ich habe im letzten Jahr, in meinem ersten Jahr gelernt, dass bei den Junioren international ein sehr hoher Standard und ein sehr hohes Niveau herrscht und dass wir da schon wieder richtig Gas geben müssen bzw. wir läuferisch noch Aufholbedarf haben, dass wir da vorne wieder mitmischen können – und das ist unser Ziel“, erklärt Mehringer.

Einen ersten internationalen Vergleich wird es bei den IBU Junior Cups geben, die nach Meinung von Kristian Mehringer eine sehr gute Sache sind, bei der die jungen Biathleten sehr viel lernen können, und bei denen man sehr gute Leistungen bringen muss um zu gewinnen. Dennoch sind sie nicht vergleichbar mit der Junioren-Weltmeisterschaft: „Da kommt die Weltklasse der Junioren dazu, die vorher schon im Weltcup am Start war - und wir kommen vom Deutschlandpokal hoch – da merkt man dann schon den Unterschied“ so Mehringer.

 

Von Mittenwald aus geht es für eine Woche weiter nach Südtirol in die Nähe von Martell; dort wird der Lehrgang fortgesetzt. Im Austausch dazu kommen die dortigen Nachwuchssportler zu einem späteren Zeitpunkt nach Oberhof.

 

Biathlon-Nachwuchs bedankt sich bei Ilmar Heinicke, bei Kristian Mehringer und bei den Lehrgangsteilnehmern für die Einblicke, die sie uns in das Lehrgangsgeschehen ermöglicht haben und wünschen weiterhin eine gute Vorbereitung sowie viel Erfolg bei den Wettkämpfen der Deutschen Meisterschaft, die wir ebenfalls begleiten werden.

 

Interviews mit den Lehrgangsteilnehmern folgen!

 

 

-Ilka Schweikl-

 

Anmerkung: Dem Fuß von Theresa Straßberger geht es bereits viel besser, wie sie uns auf Nachfrage mitgeteilt hat. Weiterhin gute und schnelle Besserung!