Marina Sauter (DAV Ulm) wurde aufgrund ihrer guten Leistungen im Deutschlandpokal, die sie bei den Qualifikationsrennen im Martelltal (Italien) bestätigte, vom DSV zur Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft (JWM) in Cheile Gradistei (ROU) nominiert.
Wir haben die 18jährige Marina Sauter gefragt, wie sie die JWM erlebt hat und ob sie ihre Erfolge mittlerweile realisiert hat. „Als ich wieder zu Hause war und zur Ruhe gekommen bin, hab ich das auch realisiert. Die JWM war ein Riesen-Erlebnis mit vielen neuen Erfahrungen für mich, das werde ich so schnell nicht vergessen“, sagte sie uns.
Mit der Mannschaft war sie in Cheile Gradistei untergebracht; dort haben auch alle anderen Nationen gewohnt und dort haben sie eigentlich auch die ganze Zeit verbracht. „Den Zusammenhalt in der Mannschaft fand ich wirklich richtig gut“, schwärmt sie noch.
Gleich beim ersten Wettkampf, im Einzel über 10 km, holte sie sich mit einer überragenden Schlussrunde den Weltmeistertitel und ein paar Tage darauf die Bronzemedaille in der Verfolgung über 7,5 km. Sie war die erfolgreichste Biathletin des DSV bei den diesjährigen Juniorenweltmeisterschaften.
Zu Hause in Bächingen wurde der Junioren-Weltmeisterin ein großer Empfang bereitet und auch in der Schule hatten ihre Freunde eine Überraschung für sie vorbereitet. Marina Sauter ist zwischenzeitlich wieder komplett in der Schul- und Trainingsroutine zurück, wobei sich alles um die Abi-Vorbereitungen dreht. Sie besucht das Ski-Internat in Furtwangen, wo sie im Sommer ihre Abiturprüfungen schreibt. Durch die Teilnahme an der JWM hatte sie viele Fehltage, hat viel an Unterrichtsstoff verpasst und deshalb ist jetzt in erster Linie Schule und Lernen angesagt. „Die Unterstützung von der Schule ist wirklich sehr gut“, sagt Marina Sauter, und dass zusammen mit den Trainern das Training auf den Unterricht abgestimmt wird; ihr Training richtet sich in der jetzigen Phase komplett nach der Schule. Morgens ist Schule und in den Freistunden und jeden Mittag steht Training auf dem Plan.
Bisher war Marina Sauter im Deutschlandpokal und im Alpencup am Start; die Wettkämpfe bei der JWM waren ihre ersten internationalen Rennen und diese hat sie mit ihrem Weltmeistertitel im Einzel und der Bronzemedaille in der Verfolgung gekrönt. Mit der rein baden-württembergischen Staffel neben Christin Maier (SC Urach) und Janina Hettich (SC Schönwald) schrammte sie als Vierte knapp an einer Medaille vorbei.
Seit der Rückkehr aus Cheile Gradistei hat sie keine Wettkämpfe mehr bestritten, aber bei den Deutschen Jugendmeisterschaften am kommenden Wochenende am Notschrei wird sie an den Start gehen; es sind ja auch gewissermaßen Heimrennen für sie.
Wir haben Marina Sauter gefragt, wie es für sie idealerweise sportlich weitergehen könnte, wenn sie ihr Abitur in der Tasche hat: „Dann will ich mich voll dem Sport widmen und wenn es klappt, würde ich gerne zu einer Behörde gehen“ und fügt an: „ich hoffe, dass ich verletzungsfrei und gesund bleibe und dass ich meine Leistung auch kontinuierlich verbessern kann“.
Von ihren Eltern und ihrer Familie bekommt sie optimale Unterstützung, „die stehen voll und ganz hinter mir und da bin ich auch wirklich froh darüber“, erklärt Marina, die ohne Geschwister aufgewachsen ist.
Zum Abschluss haben wir Marina gefragt, was sie sich wünschen würde, wenn sie drei Wünsche frei hätte: Gesundheit steht an erster Stelle, dann dass diese Abi-Prüfungen endlich vorbei gehen und ein großer Traum wäre für sie die Teilnahme an Olympischen Spielen.
Wir wünschen Marina auf ihrem weiteren Weg alles Gute und sind überzeugt, dass wir noch viel von der ehrgeizigen und unheimlich sympathischen Biathletin hören und sehen werden.
Ilka Schweikl - biathlon-nachwuchs.de