
Acht junge Damen und acht junge Herren aus dem DSV-Nachwuchskader durften sich auch bei der diesjährigen World Team Challenge beim Biathlon auf Schalke im Vorprogramm auf der neu konzipierten Strecke messen.
Etwas verspätet liefen sie unter großem Beifall in die noch nicht komplett gefüllte Veltins-Arena ein, mussten schnell zum verkürzten Anschießen bevor die einzelnen Teams vorgestellt wurden. Der enge Zeitplan drängte und so fiel der Startschuss mit großen Feuerfontänen zum Shoot-out auch etwas verfrüht und musste wiederholt werden. 20 Schuss waren abzuräumen, abwechselnd fünf liegend und dann fünf stehend und weiter in dieser Reihenfolge, bis alle zwanzig Scheiben weiß wurden. Die acht Mädels starteten und Anna Weidel war die Beste, gefolgt von Theresa Straßberger und Janina Hettich. Diese drei traten dann im Finale gegen die Männer an, bei denen sich Dominik Reiter vor Simon Gross und dessen Bruder Marco Gross durchsetzen konnte. Anna Weidel setzte im Finale den ersten Schuss, hatte fünf Treffer im liegenden Anschlag aber letztendlich setzte sich Theresa Straßberger im Shoot-out als beste Schützin durch gefolgt von Dominic Reiter und Anna Weidel.
Pünktlich gingen dann die acht Damen im Massenstart auf die neue Strecke. Zwei Anstiege im Außenbereich, einer sehr intensiv, der andere relativ lang und als Ruhrpott-Gletscher bezeichnet, gefolgt von einer steilen Abfahrt, die in einer Haarnadelkurve endete, verlangten höchste Konzentration. Bereits in der ersten Runde gab es einige Stürze: A. Weidel, H. Hendel und Vanessa Voigt, die für die erkrankte Sophia Schneider starten durfte, kamen gut und beim ersten liegenden Anschlag auch fehlerlos durch und übergaben in dieser Reihenfolge sofort nach dem Schießen an ihre Teamkollegen. Während das Team Anna Weidel und Dominic Reiter ihre Führung durch sehr gute Schießeinlagen ausbauen konnten, gab es auf den weiteren Rängen immer wieder Wechsel, denn für jeden Fehlschuss musste eine Strafrunde mit ca. 75 Metern gelaufen werden. Die jungen Biathleten lieferten sich ein packendes Rennen und nach zwei Strafrunden bei ihrem vorletzten Schießen büßte Anna Weidel die Führung ein, nachdem ihre beiden stärksten Verfolgerinnen gleich zurück in die Spur durften.
Christin Maier übernahm die Führung und konnte mit 1,3 Sek. Vorsprung auf ihren Partner David Zobel übergeben doch am Schießstand holte sich Dominic Reiter mit fünf schnellen Treffern die Führung zurück. Platz zwei und drei waren hart umkämpft und das letzte Schießen der Herren brachte die Entscheidung.
Sieger: Anna Weidel/Dominic Reiter 4 Fehler 38:02,9 Min.
2. Platz: Helene T. Hendel/Justus Strelow 6 Fehler + 52,9 Sek.
3. Platz: Theresa Strassberger/Simon Gross 7 Fehler + 1:20,3 Min.
4. Platz: Janina Hettich/Marco Gross 3 Fehler + 1:42.0 Min.
5. Platz: Christin Maier/David Zobel 10 Fehler + 1:56,5 Min.
6. Platz: Vanessa Voigt/Lars-Erik Weick 8 Fehler + 2:08,9 Min.
Die beiden weiteren Teams wurden wegen Überrundung aus dem Rennen genommen.
Die Nachwuchsathleten des DSV haben in der Veltins Arena hervorragenden Sport gezeigt. Unterstützt wurden sie vom Verantwortlichen für den DSV Nachwuchs Ilmar Heinicke und Kristian Mehringer, verantwortlicher Stützpunkttrainer in Ruhpolding und bayerischer Landestrainer. Am dritten Fernglas stand gewohnt ruhig Ricco Groß, zwar im russischen Team-Outfit, aber trotzdem voll engagiert für den deutschen Nachwuchs. Aber das würde vermutlich jeder Vater dem sich diese Möglichkeit bietet so handhaben, wenn seine beiden Söhne auch am Start sind.
Anna Weidel und Dominic Reiter waren bereits im letzten Jahr bei der German Team Challenge dabei, allerdings mit anderen Partnern und trotzdem sagte Weidel nach dem Rennen, dass sie total nervös am Schießstand war und ganz schön wackelige Beine hatte. Dominic Reiter bedankte sich beim Publikum fürs Anfeuern und sagte, dass es ihm einen Riesenspaß gemacht hat, mitlaufen zu dürfen. Und dann waren beide auch schon verschwunden, schnell wollten sie endlich was vernünftiges Essen – und ein wenig runterkommen. Seit 6.30 Uhr waren sie auf den Beinen – etwas turbulent war´s - ihr Flieger hatte in München schon eine knappe Stunde Verspätung - und schließlich wollten sie rechtzeitig zum Hauptrennen wieder in der Arena sein.
Autor: Ilka Schweikl - biathlon-nachwuchs.de